Christiane Böhm

Christiane Böhm, geboren 1987, realisiert als Kunstwissenschaftlerin interdisziplinäre Projekte und bewegt sich dabei an der Schnittstelle von Kunstwissenschaft, Sound Art und Darstellenden Künsten. Sie hat Museumskunde an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin und Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studiert. Anschließend hat sie u. a. für den Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf, an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und für dem Hartware Medienkunstverein in Dortmund gearbeitet.

 

Ihr Fokus liegt auf dem Ausstellungs-, Veranstaltungs und Publikationsmanagement. Seit September 2024 arbeitet sie als Kulturmanagerin am Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) im Rahmen des Entsendungsprogramms des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa). Gemeinsam mit Vera Sebert ist sie Teil des Projekts Infinity Spin.

 

Infinity Spin ist ein virtuelles Format für 360-Grad-Poesie, das mit dem Mobiltelefon aufgerufen wird. Die Anwendung zeigt einen Schriftzug, der Anwender:innen panoramaartig umschließt. Hierbei ist der jeweilige Text immer nur ausschnittsweise auf dem Display zu sehen und erschließt sich über eine Drehung um die eigene Körperachse. Zu lesen ist ein Satz als Mise en Abyme, der sich ausgangs selbst zitiert, sodass sich Lesende in einer Endlosschleife befinden. Durch den performativen Akt der Drehung wird der ganze Körper in den Lesevorgang miteinbezogen und dessen Zusammenspiel mit Medienapparatur und Text unmittelbar spürbar gemacht. Hier fungiert die Sprache als Brücke zwischen dem Realen und dem Virtuellen. Derart schafft der Text einen situativen Moment, der klar im digitalen Raum verortet ist und an der Schnittstelle von Literatur und Medienkunst sowohl über eine (Bilder) kommentierende Funktion als auch über den Duktus einer Papierlektüre hinausweist.

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​In der Anthologie U0 Untergrundminiaturen ist ihr Beitrag Infinity Spin erschienen (Kopf & Kragen, 2024).